Die Einrichtung einer
Dauerausstellung zur neueren und neuesten Geschichte Südtirols
in der Franzensfeste nimmt konkrete Form an. Die Landesregierung
hat heute auf Vorschlag des Landeshauptmannes und
Museumslandesrates das Raumprogramm samt entsprechender
Kostenschätzung von sechs Millionen Euro zweckgebunden. Dieser
Betrag wird dem Betrieb Landesmuseen für die Umsetzung des
Raumprogramms zur Verfügung gestellt.
"In Südtirol werden an verschiedenen Orten und über
vielfältige Initiativen unterschiedliche Aspekte unserer
Geschichte aufgearbeitet", hebt der auch für Museen zuständige
Ressortdirektor Ulrich Stofner hervor. Es gebe aber keinen Ort,
der umfassend in seinen wichtigsten Aspekten die Geschichte
Südtirols dokumentiert und erzählt. "Das wollen wir in der
Franzensfeste schaffen", sagt der Ressortdirektor.
Bereits 2021 hatte die Landesregierung das Grobkonzept zur
Errichtung des neuen Landesmuseums für die jüngere Geschichte
Südtirols auf der landeseigenen Franzensfeste genehmigt. Demnach
soll die Franzensfeste zu einem musealen Zentrum für die neuere
und neueste Geschichte Südtirols werden, mit Blick auf die
vergangenen 200 Jahre bis in die Gegenwart. Im Sinne des von
Historikerinnen und Zeitgeschichtswissenschaftlern, Kuratoren,
Architektinnen und Denkmalpflegern erarbeiteten Konzept sollen
eine neue Dauerausstellung mit wechselnden Sonderausstellungen,
ein Dokumentationszentrum und ein Vermittlungslabor oder
Lernlabor mit spezifischen Bildungsangeboten entstehen.
Die Dauerausstellung zur Neueren und Neuesten Geschichte
Südtirols wird in den direkt am Stausee gelegenen Gebäuden Nr.
33 und 35 in 18 Räumen und auf über tausend Quadratmetern
Ausstellungsfläche realisiert, während das Vermittlungslabor im
knapp hundert Quadratmeter Grundfläche großen Gebäude Nr. 36
eingerichtet werden soll. Hierzu müssen die drei Gebäude
adaptiert und restauriert werden. Diese Bauarbeiten können nun
auf der Grundlage des Landesregierungsbeschlusses in
Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Hochbau und technischer
Dienst in Angriff genommen werden.
Die Franzensfeste in der gleichnamigen Gemeinde wurde in der
Zeit von 1833 bis 1838 zur Sicherung der transalpinen
Verkehrsverbindung durch das Wipptal über den Brenner erbaut.
Sie gilt als Beispiel habsburgischer Befestigungsarchitektur,
wurde aber nie Schauplatz kriegerischer Ereignisse.
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