Auf den Tag genau vor 50 Jahren, am
14. April 1975 wurde die Ursprungsbezeichnung DOC Südtirol
eingeführt - ein aus Sicht der heimischen Weinwirtschaft
historischer Tag. Das Konsortiums Südtirol Wein und die
Handelskammer haben dieses Ereignis am Montag im
Merkantilgebäude in Bozen gefeiert. Mitte der 1970er-Jahre sei
vor allem Menge produziert worden, allerdings hätten sich auch
schon erste Risse im System gezeigt, weshalb ein Umdenken
notwendig gewesen sei.
Dieses Umdenken gipfelt im Dekret des Staatspräsidenten vom
14. April 1975, mit dem nicht nur die geschützte
Ursprungsbezeichnung DOC Südtirol eingeführt wurde, sondern auch
strikte Qualitätskriterien. „Die Erzeugervorschrift von 1975 ist
das Symbol einer drastischen Kursänderung und zugleich auch für
den Weitblick und den Mut der damals Verantwortlichen", erinnert
Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein.
Die wohl einschneidendste Änderung brachten strenge
Beschränkungen der Erntemengen, die vor allem den Bauern viel
abverlangten, wie sich heute der Zeitzeugen Josef Rottensteiner,
damals im Weinbaukomitee, erinnerte. Bis zur Hälfte aller
Trauben mussten zum Leid der Winzer frühzeitig von den Reben
geschnitten werden, um eine hohe Qualität der Ernte zu sichern.
Bis die neue Ausrichtung in allen Köpfen angekommen war,
vergingen deshalb einige Jahre.
Trotz der langen Anlaufzeit sei die ursprüngliche
DOC-Bestimmung wegweisend in Sachen Qualität und
Herkunftsbindung der Südtiroler Weine gewesen. „Sie war aber
auch nur ein Ausgangs- und noch lange kein Endpunkt",
unterstreicht Kofler.
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